Server-Chips: Bringen 16 Kerne den Umschwung für Sun?

Sun hat den High-End-Prozessor "Rock" ins Rennen geschickt. Seine 16 Herzen könnten den Takt für eine Aufholjagd auf die Konkurrenz von Intel, AMD und IBM vorgeben. Unternehmen sollten daher ihre Sun-Server noch nicht zum alten Eisen zählen.

Sun Microsystems ist ein Vorreiter im Bereich Mehrkernprozessoren. Gerade hat das Unternehmen seinen neuen Spitzenprozessor unter dem Namen „Rock“ angekündigt. Er ist mit 16 Kernen ausgestattet. Zuvor hatte Sun mit dem Ultrasparc-T1-Prozessor, der unter dem Codenamen „Niagara“ läuft und über acht Kerne verfügt, bereits seinen Vorsprung auf die Konkurrenz aufgebaut. Nun sieht es so aus, als würde der „Fels“ dem Unternehmen einen zusätzlichen Vorteil sichern.

Laut John Fowler, Executive Vice President für das Systemgeschäft bei Sun, werden auf Rock basierende Server vermutlich 2008 auf den Markt kommen. Zur selben Zeit werden die Chips der Konkurrenz über höchstens acht Prozessorkerne verfügen. „Sun ist mit Mehrkernlösungen wie dem Niagara und dem Niagara 2 ganz klar weiter gegangen als sonst jemand“, so Nathan Brockwood, Analyst bei Insight 64. „Wenn Niagara demnächst 16 Prozessorkerne mit mehreren Threads (unabhängigen Ausführungssträngen) für jeden Kern besitzt, dann wird das ein richtiger Renner.“ Und das wird nötig sein bei der Aufholjagd der Sparc-Prozessorenfamilie auf die gängigen x86-Chips von Intel und AMD sowie der Power-Serie von IBM.

Suns Ruf im Bereich Chips habe unter Jahren voller Verzögerungen und Fehlentscheidungen im Geschäft mit den Sparc-Prozessoren gelitten, so Greg Quick, ein Analytiker der 451 Group. Das Unternehmen habe sich nun aber durch Einhaltung der Niagara-Zeitpläne teilweise rehabilitiert. Wenn man den Kunden eine deutliche Leistungssteigerung präsentieren könnte, würden diese ihre Sun-Server zumindest nicht auslaufen lassen.

Marc Tremblay, Chief Architect bei Sun, kündigte den Abschluss der Entwurfsphase des Chips – das sogenannte „Tape-out“ – noch für dieses Jahr an. Das Unternehmen halte derzeit einen Wettbewerb ab: Wenn die Ingenieure die Entwurfsphase nicht bis zum 31. Dezember beendet hätten, müssten sie alle eine Krawatte tragen.

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